Prüfung des Grundbuchauszuges
Bevor Sie ein Grundstück kaufen, sollten Sie den Grundbuchauszug einsehen. Dieser enthält wichtige rechtliche Informationen, wie:
- Eigentümer: Wer ist der rechtliche Eigentümer des Grundstücks? Ist der Verkäufer berechtigt, das Grundstück zu verkaufen?
- Lasten und Beschränkungen: Gibt es Dienstbarkeiten, Hypotheken oder Vorkaufsrechte, die den Kauf oder die Nutzung des Grundstücks beeinflussen könnten?
- Zone und Bebauungsplan: Ist das Grundstück für die geplante Nutzung (z.B. Bau eines Hauses) geeignet? Der Bebauungsplan gibt Aufschluss darüber, ob Ihr Vorhaben rechtlich zulässig ist
Kaufvertrag – Sorgfältige Prüfung notwendig
Der Kaufvertrag muss genau geprüft werden. Darauf sollten Sie achten:
- Vertragsbedingungen: Sind Preis, Zahlungsmodalitäten und Übergabedatum korrekt festgehalten?
- Rücktrittsrechte: Gibt es Möglichkeiten, vom Vertrag zurückzutreten, falls unerwartete rechtliche Probleme auftreten?
- Haftung: Wie sind die Gewährleistungsrechte ausgestaltet?
Steuerliche Aspekte des Grundstückkaufs
Beim Grundstückskauf gibt es auch steuerliche Fragestellungen, die Sie rechtzeitig berücksichtigen sollten:
- Handänderungssteuer: In vielen Kantonen fällt eine Handänderungssteuer an, die beim Grundstückserwerb zu zahlen ist. Üblicherweise ist die Handänderungssteuer vom Käufer zu tragen. Sollte vereinbart sein, dass der Verkäufer die Handänderungssteuer trägt, muss berücksichtigt werden, dass es sich dabei um einen Anteil am Kaufpreis handelt und darauf ebenfalls Steuern anfallen. Die Handänderungssteuer variiert je nach Kanton und muss in Ihre Finanzplanung einbezogen werden.
- Grundstückgewinnsteuer: Wenn Sie das Grundstück später verkaufen und dabei einen Gewinn erzielen, kann eine Grundstückgewinnsteuer anfallen. Lassen Sie sich im Voraus beraten, wie hoch diese Steuer ist. Durch Geltendmachung von wertvermehrenden Investitionen sowie mit dem Verkauf einhergehende Kosten, wie Grundbuch- und Notariatsgebühren und Maklerprovisionen, kann die Grundstückgewinnsteuer reduziert werden. Die Grundstückgewinnsteuer variiert ebenfalls von Kanton zu Kanton.
Haftungsrisiken
Der Grundstückskauf birgt auch Haftungsrisiken. Versteckte Mängel oder rechtliche Belastungen des Grundstücks können zu späteren Streitigkeiten führen. Eine häufige Ursache für Konflikte sind Rechte Dritter, die die Nutzung des Grundstücks einschränken. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie den Vertrag und alle relevanten rechtlichen Dokumente gründlich prüfen. Hierzu können beim Grundbuch auch die dazugehörigen Belege eingesehen werden.
Die Rolle des Notars
Der Notar bereitet den Vertrag für die Grundstückübertragung vor und vertritt die Interessen aller Parteien. In der Schweiz ist der Grundstückskauf nur dann rechtsgültig, wenn der Vertrag von einem Notar oder einer Notarin beurkundet wird. Der Notar stellt sicher, dass der Vertrag den rechtlichen Anforderungen entspricht. Der Notar nimmt somit eine neutrale Position ein. Bei verschiedenen Fragestellungen kann der Notar um Rat gefragt werden. So unterstützt der Notar beispielsweise bei der Bereinigung von Dienstbarkeiten, Übertragung von Grundpfandrechten oder der Löschung von Anmerkungen wie einer Veräusserungsbeschränkung aufgrund von einem Wohneigentumsvorbezug bei der Pensionskasse. Schliesslich nimmt der Notar die Beurkundung des Kaufvertrages vor und reicht diesen beim Grundbuchamt ein.
Fazit
Der Kauf eines Grundstücks ist eine bedeutende Investition. Durch die sorgfältige rechtliche Prüfung des Grundbuchauszuges, des Kaufvertrags und der steuerlichen Aspekte sowie durch die Unterstützung eines erfahrenen Notars können Sie rechtliche Risiken minimieren und sicher in Ihre Immobilie investieren.
Für rechtliche Beratung beim Grundstückskauf stehen Ihnen unsere Notare gerne zur Verfügung.